Experten als Redner
Eine Rede zu halten ist nicht jedem Menschen gegeben. Dem einen fällt es sehr leicht, sich vor einer größeren Menschenmenge verbal zu produzieren, ein anderer bringt in einer solchen Situation kein Wort heraus. Die Ursachen dafür liegen in unseren frühesten Genen. Als Redner verlässt man die schützende Gruppe und allein, ohne Schutz, an einem ungewohnten Ort.
Eine freie Rede über Finanzen ist dann noch etwas ganz anderes als ein abgelesener Vortrag. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Doch was ist es, das einen exzellenten Redner auszeichnet?
Neben der generellen Gabe eine freie Rede zu halten, ist es die Frage, ob er das Publikum begeistern und mitreißen kann. Nicht in der Information besteht die Kunst des Redners, er muss das Publikum überzeugen und zum Handeln bewegen. Jeder erfolgreiche Redner muss über ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein verfügen. Die Grundlage dafür bildet eine sehr gute Vorbereitung, das gibt Ruhe und Gelassenheit. Exzellente Redner wissen genau worüber sie sprechen und mehr über das Thema als ausführen.
Exzellente Redner zeichnen sich durch Gelassenheit und Ruhe aus. Sie wissen, dass sie total mit der Materie vertraut sind und zeigen das den Zuhörern. Die Zuhörer müssen spüren, dass der Redner mit Begeisterung bei der Sache ist und der Funke überspringt. Das kann nur dem gelingen, der sein Thema liebt und von der Sache überzeugt ist. Ein guter Redner muss immer natürlich wirken, nie aufgesetzt wirken oder sich hinter einer Maske versteckend. Ganz wichtig ist auch die Struktur der Rede. „Einfachheit ist die ultimative Raffinesse“, wie es Leonardo da Vinci einmal äußerte.
Mit einer kreativen Einleitung, einem Hauptteil mit maximal 3 Blöcken zum Inhalt und einer Botschaft zum Schluss, die inhaltlich an die Einleitung anknüpft, ist der Redner auf der sicheren Seite. Besonders wichtig ist der Einstieg in eine Rede. Mit dem Einstieg muss ein guter Redner die Zuhörer bereits in seinen Bann ziehen. Dabei sollte unbedingt auf Standard Phrasen der allgemeinen Begrüßung verzichtet werden und besser mit einem Zitat oder einer persönlichen Anekdote, die die Kernbotschaft der Rede in sich trägt, begonnen werden.
Nicht alles, was der Redner über das Thema weiß, muss er dem Publikum vortragen. Nur die wichtigsten Punkte sollten erwähnt werden, diese aber in einer spannenden Art und Weise. Ein exzellenter Redner versteht es, seine Zuhörer zu überzeugen und nicht nur zu informieren.
Und was macht ein guter Redner mit seinen Händen?
Ehe die Hände im Weg sind, sollten sie zur Unterstützung der gesprochenen Worte eingesetzt werden. Alles andere wird schwierig, in den Hosentaschen, auf dem Rücken haben die Hände nichts verloren. Der Einsatz des Körpers, inklusive der Hände, hängt von der Rede ab. Eine gute rede bleibt den Menschen im Publikum noch lange in Erinnerung. Als Beispiel sei hier Martin Luther King erwähnt. Sein kurzer prägnanter Satz: „I have a dream“ ist auch nach vielen Jahren noch vielen Menschen in Erinnerung. Auch das Ende einer Rede ist nicht ganz unwichtig für den Gesamterfolg. Nachdem die Zuhörer nach und nach für das Thema gewonnen wurden, sollte der Abschluss mit einer Rückkopplung inhaltlich den Beginn widerspiegeln. Eine Danksagung ist nicht notwendig oder sogar störend.